© Naturpark Ammergauer Alpen e.V., Foto: Stefan Mitterer

Ettaler Weidmoos

Das Kalkflachmoor

Das Ettaler Weidmoos liegt zwischen Oberammergau, Ettaler Mühle und den kleinen Ammerquellen.

Mit Übergangskomplexen und kleinen Hochmoorinseln ist es vor allem wegen seiner Wasserverhältnisse eine Besonderheit unter den bayerischen Mooren. An den Quelltrichtern der Ammerquellen sind Moor- und Auenstandorte eng verzahnt.

Die einzelnen Quellen vereinen sich schon bald zu zwei stattlichen Bächen. Der eine davon wurde in geradem Lauf in südöstlicher Richtung durch das Weidmoos geführt, er fließt mit Hilfe eines Dükers unter der Ammer hindurch und betreibt als Ettaler Mühlbach das Wasserrad (und heute eine Turbine) der Ettaler Mühle. In Höhe der Kapellenwand fließt er von rechts in die Ammer. Der andere schlängelt sich in nördlicher Richtung durch das Weidmoos und mündet etwa in Höhe der Bärenhöhle von links in die Ammer.

Entstanden ist das Weidmoos durch Verlandung eines nach der Eiszeit hier gelegenen Schmelzwassersees. Das 159 ha große Moorgebiet wurde 1982 unter Naturschutz gestellt.

Tierwelt im Ettaler Weidmoos

© Naturpark Ammergauer Alpen e.V.

Im Weidmoos sind u. a. besondere Vögel wie das Schwarzkehlchen, der Neuntöter, die Haubenmeise oder der Baumpieper beheimatet. 

Die flache Wasserfläche zwischen dem Ettaler Mühlbach und der Staatsstraße, die beim Bau des Mühlbaches entstanden ist, ist ein beliebter Laichplatz mehrerer Amphibienarten. Um vor allem die Verluste der Erdkröten bei ihren Frühjahrswanderungen zwischen den Lebensräumen an den Hängen der Notkarspitze und dem Laichplatz zu verringern, wurden in den letzten Jahren Amphibiendurchlässe und Leitzäune entlang der Staatsstraße zwischen der Ettaler Mühle und der Roten Brücke geschaffen.

Wie die anderen Moore und Feuchtgebiete im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, ist auch das Weidmoos gekennzeichnet durch eine hohe Anzahl bedrohter Schmetterlingsarten. Einige Arten erreichen hier auch Populationsdichten, die sonst wohl nirgendwo mehr in Bayern erreicht werden.

Nicht selten sieht man den stolzen Steinadler seine Kreise ziehen. Besonders im Frühjahr ist sein Balzflug sehenswert - und kann bei fachkundigen Führungen mitverfolgt werden.

Pflanzen im Ettaler Weidmoos

© Ammergauer Alpen GmbH, Foto: Manfred Müller

Ein Großteil des Weidmooses ist durch Streuwiesen geprägt, die sich durch eine hohe Artenvielfalt auszeichnen. Zahlreiche Orchideenarten, Lungenenzian, Moorenzian und die Prachtnelke sind nur einige Vertreter. Größte Besonderheit ist das gelb blühende Karlszepter, das hier seine größten Vorkommen in Deutschland hat. Die Mahd der Flächen über viele Jahrhunderte durch die heimischen Landwirte sichert diese hohe Artenvielfalt.

Naturverträglich unterwegs

© Naturpark Ammergauer Alpen e.V., Grafik: Steinmeyer

Um die seltenen Tier- und Pflanzenarten im Ettaler Weidmoos zu schützen, bitte beachten:

- im Naturschutzgebiet Ettaler Weidmoos gilt ein Wegegebot, das gilt auch für Hunde!

- Baden in den Wasserquellen bitte unterlassen, um seltene Wasserpflanzen zu erhalten

- Lagern in den Wiesen, Campen, Parken außerhalb der ausgewiesenen Flächen oder Feuer machen sind verboten!

- Fotos von seltenen Pflanzen bitte vom Weg aus machen und keine Trampelpfade erstellen

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