Enziane

Enziane

© Ammergauer Alpen GmbH, Foto: Manfred Müller

Die Blätter der meisten Enzian-Arten entspringen aus einer Blattrosette. Die Gattung ist sehr vielseitig, mit kleinen Arten (5 bis 10 Zentimeter hoch) wie beispielsweise dem Stengellosen Enzian, hat aber auch großwüchsige Arten vorzuweisen, die auf eine stattliche Höhe von 1,40 Meter heranwachsen wie der Gelbe Enzian. Die Blütezeit erstreckt sich quer durchs Jahr, je nach Art blüht der Enzian im zeitigen Frühjahr oder im Sommer bis in den Herbst hinein. Enziane sind für ihre reinblaue Farbe bekannt, die in dieser Intensität im Pflanzenreich nur sehr selten vorkommt. Blauer Enzian gilt als Symbol der Treue. Neben verschiedenen Blautönen blüht er auch in Gelb, Rosa, Violett, Rot und Weiß. Er bildet meist große trompeten- bis trichterförmige Blüten aus, die sich bei Bewölkung und bei Regen schließen.

Die Wurzelstöcke und Wurzeln einiger Enzian-Arten werden seit dem Mittelalter zur Herstellung von Schnaps, als Arzneimittel und zur Appetitanregung verwendet. Im Gegensatz zu den auf vielen Flaschenetiketten abgebildeten blau blühenden Enzianen werden zur Schnapsbrennerei meist die großwüchsigen Arten insbesondere der Gelbe Enzian (s. Bild 2), der auf den unter Wänden und Graten gelegenen Almhochflächen zu finden ist oder der Ungarische Enzian verwendet (Bild 3), der vor allem in den Hochlagen der zentralen Ammergauer Alpen sommertags anzutreffen ist..

Auch als Bitterstoff finden Enziane Verwendung. So wird aus der Wurzel bestimmter Arten die bitterste „natürliche“ Substanz der Welt gewonnen, das Amarogentin. Amarogentin ist auch in einer Verdünnung von eins zu 58 Millionen noch deutlich wahrnehmbar.

Bei vielen Enzianarten schmecken auch die oberirdischen Teile bitter und werden deswegen vom Weidevieh gemieden. Dies ist ein Grund dafür, dass sich Enzianarten auf den beweideten Almwiesen besonders gut halten konnten.

Rund um den schönen Enzian ranken sich eine Reihe von abergläubischen Vorstellungen. So trägt der Frühlings-Enzian im Volksmund auch die Namen Brendelblume oder Wetter- oder Blitznagele und vielerorts war man überzeugt, dass wer diese Pflanze ins Haus trägt, damit verursache, dass der Blitz dort einschlage. Andernorts war man davon überzeugt, dass jemand sterbe, wenn man eine der Pflanzen abpflücke.

Heute stehen alle europäischen Arten unter Naturschutz.

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