Almen im Naturpark
Im Gebiet des Naturparks gibt es 46 Almen, die Hälfte davon wird heute noch genutzt. Die regionale Almwirtschaft unterscheidet sich von den meisten oberbayerischen Almen durch das Vorherrschen genossenschaftlich organisierter Weideformen. Die einzelnen Weidebezirke können mitunter große Dimensionen erreichen wie die Wald-Alm mit 950 ha.
Auf den Almweiden der Laber-, Hörnle-, Kuh-, Ober- und Lösertalm finden sich magere Kammgrasweiden, Borstgrasrasen, Blaugras-Horstseggen und Rostseggenrasen, untermischt mit eindrucksvollen Quellfluren und Flachmooren (z.B. Lösertal), Zwergstrauchheiden (Alpenrose, Rausch- und Heidelbeere), Sturzblöcken, Wetterbäumen, Hochstauden- und Brachfluren. Nahtlos und oft unmerklich gehen sie in die (sub)alpinen Primärrasen über. Aus dem Lebensraum des Birkhuhns, Steinadlers, Bergpiepers und der Alpenbraunelle sind sie nicht wegzudenken. Zu den landschaftlichen Höhepunkten des Naturparks gehören die heute brachgefallenen, mit bunten Hochstaudenfluren (u.a. die seltene Breitblättrige Glockenblume Campanula latifolia) überzogenen Bergmähder und Weiden der Bäckenalm.
Nichtsdestotrotz ist eine Bewirtschaftung der Almen Voraussetzung für den Erhalt der landschaftlichen Schönheit und der Artenvielfalt. Auf der Bäckenalm ist inzwischen auf vielen Flächen bereits die natürliche Sukzession in Richtung Wald beobachtbar. Im Naturpark ist der Waldanteil mit 52% im Vergleich zu Bayern (ca. 30%) recht hoch, so dass der Erhaltung des Offenlands eine große Bedeutung zukommt.