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aus dem Naturpark

Der Wolf im Naturpark - wie gehen wir damit um

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Derzeit sind mindestens drei männliche und ein weiblicher Wolf im Naturpark oder seiner näheren Umgebung unterwegs.

Seit der Wolf unter dem strengen Schutz der Berner Konvention und der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie der EU steht, breitet er sich in Europa wieder stark aus - in den letzten 10 Jahren hat sich zum Beispiel das Gebiet mit Wolfvorkommen um 25% vergrößert. In Deutschland wurden 2022 161 Wolfrudel gezählt, 2012 waren es nur 14 Wolfsrudel. Es war somit nur eine Frage der Zeit, bis auch vermehrt Wölfe im Naturpark ankommen. Derzeit sind mindestens drei männliche und ein weiblicher Wolf im Naturpark oder seiner näheren Umgebung unterwegs. 

Was tun bei einer Wolfsbegegnung?
Wölfe sind grundsätzlich vorsichtig und sehen Menschen nicht als mögliche Beute an. In den letzten Wochen berichteten aber einige Einheimische und Besucher davon, dass sie einen Wolf auch in der Nähe von Siedlungen oder Wanderwegen gesehen haben. Sehen Sie einen Wolf in der Nähe, halten Sie sich an folgenden Regeln: 

  • Haben Sie Respekt vor dem Tier. Laufen Sie dem Wolf nicht hinterher 
  • Falls Sie einen Hund dabeihaben, sollten Sie diesen in jedem Fall anleinen und nahe bei sich behalten.
  • Wenn Ihnen der Wolf zu nahe erscheint, machen Sie auf sich aufmerksam. Sprechen Sie laut, gestikulieren Sie oder machen Sie sich anderweitig deutlich bemerkabr. 
  • Füttern Sie niemals Wölfe - die Tiere lernen sonst sehr schnell, menschliche Anwesenheit mit Futter zu verbinden und suchen dann eventuell aktiv die Nähe von Menschen.

Falls Sie sich durch einen Wolf bedroht gefühlt haben, der Wolf aggressiv gegen Sie bzw. Ihren Hund war oder Sie den Wolf in unmittelbarer Siedlungsnähe beobachtet haben, melden Sie sich bitte bei unserem Naturpark Team 
(Klaus Pukall 08822/92274-61 bzw. bei den Rangern -67), damit wir diese Informationen an das "Netzwerk Große Beutegreifer" weitergeben können. 

Wolf und Kulturlandschaft
Die schützenswerte Besonderheit unseres Naturparks sind seine artenreichen Wiesen und Weiden, die durch die vielen kleinbäuerlichen Betriebe aufwändig gepflegt werden. Der Wolf gefährdet nun die Pflege der Kulturlandschaft, da Herdenschutzmaßnahmen aufgrund der extremen Lage im Gebirge und der Arbeitskapazität der kleinen Betriebe nicht wirklich umgesetzt werden können. Unsere Landwirte haben noch einen engen Bezug zu ihren Tieren und riskieren den Almauftrieb in Zukunft nicht mehr, wenn ihre Tiere durch den Wolf gefährdet sind. Dadurch werden viele Alm- und Weideflächen nicht mehr genutzt, was einen Verlust der Artenvielfalt nach sich ziehen würde und zur Aufgabe zahlreicher kleiner Betriebe führen wird. Bei der Abwägung, welche Biodiversität uns schützenswerter erscheint - die durch natürliche Dynamik geprägte Wildnis mit dem Wolf als Kopf der Nahrungspyramide oder die Artenvielfalt des deutschlandweit vom Aussterben bedrohten artenreichen Grünlandes - hat die Mitgliederversammlung des Naturpark Ammergauer Alpen e. V. eine eindeutige Entscheidung getroffen: Der Wolf ist eine Gefahr für unsere Kulturlandschaft.