Zum zweiten Mal organisierte der Naturpark Ammergauer Alpen gemeinsam mit dem Tourismusverband Reutte im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche einen Raderlebnistag im Graswangtal. Aufgrund des ungünstigen Wetters fiel die Teilnehmerzahl zwar geringer aus als bei der ersten Auflage im Vorjahr, dafür war die Stimmung unter den Radbegeisterten trotzdem gut. Landrat Anton Speer und die 1. Bürgermeisterin von Ettal, Vanessa Voit, begrüßten an der Ettaler Mühle die buntgemischte Gruppe und sprachen Unterstützung für eine fahrradfreundliche Lösung im Graswangtal aus. Bis kurz hinter Schloss Linderhof radelten die acht- bis 76-jährigen Teilnehmenden auf den vorhandenen Forststraßen. Dort wurde für eine Kundgebung die Staatsstraße 2060 durch die Polizei gesperrt und symbolisch ein roter Teppich als Radweg auf die Straße gelegt. Ein Radwegausbau ist wegen dem engen Tal und der hohen naturschutzfachlichen Wertigkeit des Tals, das auf deutscher Seite als Naturschutzgebiet-, FFH- und Vogelschutzgebiet geschützt ist, nur sehr eingeschränkt möglich. Klaus Pukall, Koordinator des Naturparks Ammergauer Alpen, forderte daher eine Fahrrad- und tourismusfreundliche Überarbeitung der Straßenverkehrsordnung und zugehöriger Regelungen, damit die Straße nicht nur den Autos und den Motorradfahrern gehört, sondern auch für Radfahrer sicher nutzbar ist. „Wir sind hier schon geradelt, als die Straße noch gar nicht geteert war,“ berichtet die 76-jährige Barbara Eckert aus Ettal. Gemeinsam mit ihrer gleichaltrigen Schulfreundin hat sie sich im Rahmen des Raderlebnistages zum ersten Mal seit langem wieder auf die vielbefahrene Straße zum Plansee getraut.
Am Plansee trafen pünktlich zum Mittag die Radfahrer der Sternfahrt aus Reutte, Garmisch und Ettal ein. Dort war für ein abwechslungsreiches Programm gesorgt: Fahrsicherheitstraining, Kinderparcours, Rangerführungen und Wandern mit Alpakas.
Einig waren sich die Teilnehmer trotz der kühlen Temperaturen, dass nächstes Jahr wieder ein gemeinsamer grenzüberschreitender Aktionstag durchgeführt werden soll, damit noch mehr Besucher und Einheimische das Graswangtal und den Plansee von seiner ruhigen Seite erleben können.