Der Kindergarten „Regenbogen” und der „Bewegungskindergarten Kunterbunt” in Oberammergau sind die ersten Vorschuleinrichtungen, die offiziell als Naturpark-Kindergärten des Naturparks Ammergauer Alpen zertifiziert wurden. Die Auszeichnung wurde im Rahmen der jeweiligen Frühlings- und Familienfeste Ende Mai feierlich begangen – mit viel Engagement von Kindern, Eltern und dem pädagogischen Team.
Im Kindergarten Regenbogen stand ein Theaterstück im Mittelpunkt. Rund 30 Kinder, verkleidet als Tiere und Naturwesen, führten eine fantasievolle Inszenierung über die Vielfalt der heimischen Natur und die Aufgaben der Ranger auf. Die „Regenbogenraupe” begleitete sie dabei durch verschiedene Lebensräume des Ammertals – vom Wald über Wiesen und Moore bis zur Ammer. Selbst der seltene Flussuferläufer fand dabei seinen Platz auf der Bühne.
Nachdem bereits alle Grundschulen der Ammergauer Alpen als Naturpark-Schulen ausgezeichnet wurden, sind nun erstmals auch Kindergärten an der Reihe. „Bisher können wir die Kinder in der Grundschule vier Jahre lang begleiten“, sagt Rangerin Theresa Filbig. „Jetzt sind es fast sieben Jahre – eine tolle Chance, gemeinsam viele Naturpark-Abenteuer zu erleben.“
Die Kooperation sieht unter anderem regelmäßige Aktionen mit den Rangern sowie Fortbildungen für das pädagogische Personal vor. In diesem Jahr steht das Thema Moor im Fokus.
Auch der Bewegungskindergarten Kunterbunt feierte die Auszeichnung im Rahmen eines Familienfests. Passend zum bewegungsorientierten Konzept wurde eine Rallye am Lärchenhügel veranstaltet. Die Kinder meisterten gemeinsam mit ihren Familien verschiedene Stationen, darunter Tierweitsprung, ein Tasträtsel mit Naturmaterialien und eine von der Bergwacht Oberammergau aufgebaute Seilrutsche.
Mit der Zertifizierung steht nun das Ziel fest, „dass die Kinder die Schätze des Naturparks direkt vor ihrer Haustür entdecken und irgendwann wertschätzen können“, betont Theresa Filbig. Der Naturpark soll dabei nicht nur im Kindergarten erlebt, sondern auch ins familiäre Umfeld getragen werden. Und wenn Kinder ihre Eltern hin und wieder auf umweltschädliches Verhalten aufmerksam machen, sei das ganz im Sinne der Idee – wie Bürgermeister Andreas Rödl mit einem Schmunzeln anmerkte. Schließlich, so Rödl, gehe es darum, dass „auch unsere Kinder einmal eine intakte Natur erleben können.“